Die erste Willibald-Kirche an dieser Stelle wurde 1414 errichtet (urkundlich erwähnt). Reste davon fand man 1979 bei der letzten großen Renovierungsarbeit an der heutigen Kirche. Da das Wallfahrertum zur damaligen Zeit stark zunahm, wurde bald eine größere Kirche benötigt. So entstand 1478 die jetzige Kirche. Sie hat alle Gefährdungen der Zeit überstanden und ist in ihrer Form unverändert bis heute erhalten. Damit stellt sie im oberbayerischen Raum eine Rarität dar!
Die Kirche ist dem Heiligen Willibald geweiht, dem Schutzpatron der Tiere. Damit die Tiere den Segen empfangen können, ziehen die Reiter mit ihren Pferden beim Nordportal in die Kirche ein, um dann durch das Südportal die Kirche wieder zu verlassen.
Dieser Brauch ist einmalig in Europa!
Der Hochaltar ist das Werk der Spätrenaissance. Er stammt aus dem Jahr 1617. Mit seinem strengen Schwarzgoldgrund wirkt er sehr ernst. Er ist jedoch reich mit Figuren ausgestattet:
– Den Mittelpunkt bildet eine bemalte Holzplastik des Kirchenpatrons (1500)
– Über dem Kirchenheiligen befindet sich eine Marienfigur (1500)
– Darüber eine Madonna mit dem Kind auf dem Arm
– Diese Figuren werden auf beiden Seiten von Engeln (1617) begleitet
Dadurch ergibt sich eine strenge Ordnung, der die Zahl DREI zugrunde liegt.
Die Kirche enthält die größte und bedeutendste gotische Flachdecke Altbayerns. Die Holzdecke des Langhauses sowie die Stirnwand und Unterseite der Empore sind mit abwechselnden Reihen von Sternen und ornamentalen farbigen Blüten überzogen. Sie gehören noch zu der Originalausstattung von 1478. Es finden sich 594 Blumenornamente an der Decke und 151 Ornamente an der Emporenwand und -decke. Überraschend dabei ist, dass keine Blume einer anderen gleicht! Im Zentrum dieser dreigegliederten Decke befinden sich in zwölf runden Medaillons geheimnisvolle Zeichen, die uns Kunde vom esoterischen Wissen der damaligen Zeit geben.