Römerstraße

Römerstraße

Historie, Ausgrabung und Denkmal

Historie & Ausgrabung

Die Kirche St. Willibald steht direkt auf der Römerstraße. Alte Flurkarten und Luftbilder belegen dies. Bei den Restaurierungsarbeiten der Kirche 1980 wurde beim Ausbaggern des feuchten Kirchenbodens in der Kirche das Profil der Römerstraße gefunden. Es zeigte sich also deutlich, dass eine enge Beziehung zwischen Kirche und der Römerstraße besteht. Bei dieser Situation war es nur ein logischer Schritt, die Römerstraße sichtbar zu machen. Bei drei Suchschnitten im Bereich der Kirche zeigte sich, dass das Profil der Römerstraße auf der Ostseite der Kirche am besten erhalten war. Eine begehbare Einhausung dieser Ausgrabung schied aus Gründen des Denkmalschutzes aus. Stattdessen wurde ein Lackprofil abgenommen. Dafür wird das Profil mit einer Lackschicht besprüht und darauf dann eine Gewebeschicht gelegt. Sobald der Lack ausgehärtet ist, lassen sich die Lack- und Gewebeschichten mit den anhaftenden Steinen und Sandteilen abnehmen.

Das abgenommene Profil ist ca. 7,20 m breit und 1 m hoch. Die Straße selber liegt unter einer 80 cm dicken Humusschicht. Die Dammhöhe beträgt 44 cm. Das gewölbte Kiesband fällt zu beiden Seiten ab. Der Boden unter dem Kiesbett ist dunkelbraun (Humus mit Kies vermischt). Die sonst üblichen Entwässerungsgräben zu beiden Seiten der Straße konnten hier nicht nachgewiesen werden, sie sind aber in einem Profil bei Adelshofen belegt. Wegen des großen Gewichtes war ein gesondertes Bauwerk erforderlich, um das Profil ausstellen zu können.

Denkmal

Das so entstandene Römerstraßen-Denkmal wurde am 29. Mai 2005 im Anschluss an einen festlichen Gottesdienst von Pfarrer Michael Schlosser gesegnet. Der Erste Vorsitzende des Freundeskreises übergab das Denkmal dann in die Obhut der Gemeinde Jesenwang. Dieses Lackprofil ist damit auf der gesamten Strecke der VIA JULIA von Augsburg bis Salzburg der einzige Punkt, an dem die Original-Römerstraße zu sehen ist. Mit diesem Denkmal soll ein Beitrag dazu geleistet werden, Geschichte wieder lebendig werden zu lassen.